09. und 10. Februar 2018

Traumatische Beziehungen – wie lassen sich Bindungs- und Beziehungsstörungen im Rahmen einer therapeutischen Arbeitsbeziehung behandeln?
Prof. Dr. med. Ulrich Sachsse und Prof. Dr. med. Martin Sack

Patienten mit Störungen der Beziehungsfähigkeit etwa auf der Basis einer Typ-D-Bindungsstörung leiden häufig unter Vereinsamung und sozialem Rückzug oder erleben sich selbst immer wieder als Opfer von schwierigen interpersonellen Interaktionen. Die gezielte Förderung der Beziehungsfähigkeit ist dann eines der vordringlichen Therapieziele. Fast unvermeidbar jedoch aktualisieren sich bei dieser Patientengruppe traumatische Interaktionsmuster in der Therapie, mit der Folge dass die eigentlich haltegebende und unterstützende Arbeitsbeziehung belastet wird.
Wut, Hass und Enttäuschung werden dann auf den Therapeuten gerichtet und schnell stellt sich die Frage, ob eher Aushalten oder Konfrontieren notwendig sind und wann der Bogen überspannt ist und klare Grenzen gesetzt werden müssen. Anhand von vielen Praxisbeispielen der TeilnehmerInnen wollen wir Anregung geben, wie es gelingen kann, Störungen der Beziehungsfähigkeit in einer (störanfälligen) therapeutischen Beziehung zu bearbeiten. Wichtige Elemente hierfür sind Konzepte und Behandlungsstrategien aus der Traumatherapie sowie die aktive Steuerung des Therapieprozesses durch den Therapeuten.

Seminarzeiten: Freitag von 15 bis 20 Uhr und Samstag von 9 bis 14 Uhr

Literatur:
Sachsse U.: Traumazentrierte Psychotherapie. Stuttgart, Schattauer 2004.
Sack M. Schonende Traumatherapie – Ressourcenorientierte Behandlung von Traumafolgestörungen. Stuttgart, Schattauer 2010.
Sack M, Sachsse U, Schellong J. Komplexe Traumafolgestörungen – Behandlung von Folgen schwerer Gewalt und Vernachlässigung. Stuttgart, Schattauer 2013.

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